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Rainer Heubeck

Aktuelles

Themenangebote aus Frankreich, Deutschland, Marokko, Madagaskar, Panama und der Dominikanischen Republik

Wandern und Pilgern am Odilienberg: Die Schutzpatronin des Elsass starb vor 1300 Jahren

Zwölf Jahr lang war sie blind, doch als sie getauft wurde, da konnte sie plötzlich zum ersten Mal in ihrem Leben sehen. Die legendäre Lebensgeschichte der Heiligen Odilie, sie gäbe auch heute noch Stoff für großes Kino. Auf dem Odilienberg im Elsass wird der 1300te Todestag der Klostergründerin und ersten Äbtissin ab dem 13. Dezember gefeiert. Das auf einem großen Sandsteinfelsen gelegene Odilienkloster, es trägt auch den Namen Kloster Hohenburg, ist eine der beliebtesten Wallfahrtsstätten Frankreichs und eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. Das Kloster bietet Möglichkeiten zur Besinnung, seine Umgebung lockt mit vielseitigen Wanderrouten. Etwa entlang der Heidenmauer, einer geheimnisumwitterten, frühgeschichtlichen Steinmauer, die fast zwei Meter dick und vier bis fünf Meter hoch gewesen sein soll.

Ehrfurcht vor dem Leben: Ein im Herbst 2020 wiedereröffnetes Museum in Gunsbach präsentiert Albert Schweitzers Philosophie in vier Facetten

Arzt, Philosoph, Musiker, Friedensnobelpreisträger und Humanist mit imposanten Schnauzbart: Der der im Elsass geborene Albert Schweitzer war eine der großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine Kindheit verbrachte er zum Großteil im elsässischen Münstertal, genau genommen im Ort Gunsbach, wo sein Vater Ludwig bzw. Louis Schweitzer fünfzig Jahre lang als evangelischer Pfarrer tätig war. Heute findet sich in Gunsbach ein einzigartiges Albert-Schweitzer-Museum, das in den letzten zwei Jahren um einen Anbau erweitert und zum Großteil neu gestaltet wurde. Seit September 2020 ist es wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Jenny Litzelmann leitet das Haus. Sie bringt Besuchern aus aller Welt die facettenreiche Biografie Albert Schweitzers näher, darunter auch sein Wirken als Arzt in Lambarene, vermittelt aber auch seine Philosophie der „Ehrfurcht vor dem Leben.“

Historische Kultstätten, Weingärten und prachtvolle Burgen: Eine Vogesenwanderung bietet weit mehr als nur Naturerlebnisse

Wandern zwischen Weinbergen und zu altehrwürdigen Stauferschlössern, zu Jupitertempeln und Wallfahrtsklöstern sowie auf Kammwegen entlang früherer Grenzlinien. Auf seinem Weg durch das Elsass und durch die Vogesen, das wilde Schwestergebirge des Schwarzwalds, zeigt sich der Fernwanderweg Grande Randonnée 53 bzw. Grande Randonnée 5 (GR 53- GR 5) höchst abwechslungsreich. Zudem ist es besonders gründlich markiert: Als erster Fernwanderweg in Frankreich wurde die 430 Kilometer lange „Grande Traversée du Massif des Vosges“ als “Leading Quality Trail – Best of Europe" anerkannt und gemäß den Kriterien der Europäischen Wandervereinigung zertifiziert.

Weinherbst in Franken: Fünf zauberhafte Weinorte zwischen Bamberg und Würzburg

Viele größere Weinfeste sind im Sommer und Herbst 2020 abgesagt worden, doch einem Besuch beim Winzer und in einem fränkischen Weinort steht in der Regel nichts entgegen. Einzelreisende, Familien und kleine Gruppen sind willkommen – bei Weinproben und Weindegustationen ebenso wie als Übernachtungsgäste, und natürlich auch für Weinbergführungen oder Weinerlebnis-Touren. Weinreisende nach Unterfranken tauchen ein in das das Reich von Müller-Thurgau, Bacchus und Silvaner, können aber auch interessante Spätburgunder, Dominas oder Blaue Portugieser entdecken. Ein Servicebeitrag stellt fünf unterfränkische Weinorte und deren Winzer vor: Handthal, Königsberg, Oberschwappch, Zeil am Main und Wiesenbronn finden sich allesamt zwischen Bamberg und Würzburg, inmitten der Naturparke Haßberge und Steigerwald.
 

Mit der Naturpark-Rangerin durchs Weinbaugebiet: Auf dem Abt-Degen-Steig zu idyllischen Winzerhöfen am Rande der Haßberge

Wenn man an einen Ranger denkt, dann streift dieser meist durch den afrikanischen Busch und sucht dort Spuren von Elefanten, Löwen und Antilopen. Katja Winter ist seit 2020 ebenfalls Rangerin, allerdings nicht in einem afrikanischen Nationalpark, sondern in einem fränkischen Naturpark. Die studierte Umweltwissenschaftlerin arbeitet im Naturpark Haßberge, der stolze 800 Quadratkilometer groß ist. „Das Schöne am Naturpark Haßberge ist die Vielfalt, man findet hier wahnsinnig viel Vielfalt auf kleinem Raum“g,  schwärmt Katja Winter, die bei einem Spaziergang auf dem Abt-Degen-Steig unter anderem Heideschnecken entdeckt und wilden Majoran. Früher war Unterfranken das größte Weinanbaugebiet der Welt. Dass dort ab dem 17. Jahrhundert auch Silvanerreben angebaut wurden, ist einem Zisterzienser aus dem Kloster Ebrach zu verdanken. Abt Alberich Degen wird nachgesagt, die Reben von Österreich an den Main gebracht zu haben.

Reif für die Insel: Rot(h)weinurlaub im fränkischen Wiesenbronn

„Wiesenbronner Lehmatrater", was soviel heißt wie Wiesenbronner Lehmtreter, werden die Winzer des unterfränkischen Weinortes gelegentlich genannt, berichtet Weinerlebnis-Führerin Annette Schmidt. Denn wenn die Weinbauern zum Rebschnitt in die nassen Weingärten gehen, dann fühlen sie schnell seine fast zentnerschwere Last an ihren Füssen,  erläutert Schmidt. Wenn es um die Besonderheiten von Buntssandstein, Muschelkalk und Keuperböden geht, ist die Nebenerwerbswinzerin ganz in ihrem Element. Bei einer Weinberg-Führung verrät sie auch, wie Wiesenbronn zur fränkischen Rotweininsel geworden ist. Heute kultivieren die örtlichen Winzer unter anderem Spätburgunder (Pinot Noir), Blaufränkisch (Lemberger), Cabernet, Acolon, Portugieser, Domina, Regent und Schwarzriesling – und weil man nach einher Weinprobe besser nicht mehr ins Auto steigt, betreibt die Winzerfamilie Roth, die sich auf Biowein und Spontangärung spezialisiert hat, sogar ein eigenes Rothweinhotel.

Literaturwege und virtuelle Braukessel: Eine Kulturreise durchs Fränkische Seenland

Sonne, Strand, Baden – das ist nur eine Facette des Fränkischen Seenlands, dessen Erschaffung vor exakt fünfzig Jahren vom Bayerischen Landtag beschlossen wurde. Das Herz des Seenlands bilden Stauseen, insbesondere der  Altmühl-, der Igelsbach- sowie die  beiden Brombachseen. In deren Umgebung locken aber auch zahlreiche kulturelle Kleinode und Schätze, etwa die mittelalterlich geprägte Minnesängerstadt Wolframs-Eschenbach, die Barockresidenz Ellingen, in der einst der Deutsche Orden seinen Sitz hatte, oder die Bierstadt Spalt, die ihre Hopfenanbautradition in einem modernen Museum präsentiert. Literaturwege, virtuelle Braukessel und mit Papiertapeten verzierte Prunkräume: die Kleinstädte im Fränkischen Seenland haben Besuchern auch außerhalb der Badesaison eine Menge zu bieten.

Mehr als nur Baden – Ein Herbstausflug zum Altmühl- und zum Brombachsee

Bodenständige Franken als Kapitäne auf einem stattlichen Trimaran. Fischadler, Biber und Silberreiher in einem künstlich geschaffenen Biotop. Auch wenn es zum Baden zu kühl ist, lohnt ein Abstecher ins Fränkische Seenland. Die Ferienwohnungen sind nicht mehr ausgebucht, die Wirtsleute haben Zeit für ein Schwätzchen – und die Trimaran-Rundfahrt von Ramsberg über Absberg, Enderndorf, Allmannsdorf und Pleinfeld führt die Fahrgäste der MS Brombachsee nicht nur an langen Sandstränden und grünen Wäldern vorbei, sondern auch an beeindruckenden Staudämmen. Noch enger mit der Natur auf Tuchfühlung gehen Besucher des Seenland bei einer Führung über die Vogelinsel auf dem Altmühlsee.

Eine Stadt als blaues Wunder:  Bei Mohammad und Abdul in Chefchaouen

Chefchaouen im marokkanischen Rif-Gebirge ist nicht nur die vermutlich blauste Stadt der Welt, sondern auch ein beliebter Pilgerort und ein faszinierendes Reiseziel. Hier gibt es nicht zwei oder drei Highlights, die man schnell abhaken könnte – vielmehr ist die ganze Stadt eine einzige Sehenswürdigkeit, ja, ein einziges blaues Wunder. Mit dunkelblauen Türen, blauen Fensterrahmen, blaugestrichenen Häusern, blauen Pflastersteinen, blau getünchten Wänden – und zum Teil sogar blauen Grabsteinen.

Majestätische Burgmauern, filmreife Zisternen und mystische Innenstädte: Portugiesische Spuren an Marokkos Atlantikküste

Als Aboulkacem Chebri vor knapp dreißig Jahren mit seinem Archäologiestudium in der marokkanischen Königsstadt Rabat fertig war, suchte er nach Arbeit – und fand eine Stelle in einer verfallenen Kleinstadt am Atlantik, etwa 100 Kilometer südlich von Casablanca. Heute ist El Jadida, ein Ort, der über 200 Jahre lang von Portugiesen beherrscht war, herausgeputzt und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Lässt sich dieser Restaurierungs-Erfolg im Nachbarort Azzemour in den nächsten Jahren wiederholen? Aboulkacem Chebri arbeitet daran. Für ihn ist Azzemour eine mystische Stadt – mit zahlreichen architektonische Perlen und einer faszinierenden Geschichte.

Mit dem Katamaran durch die Mangroven: Die Halbinsel Samana verbindet Öko- und Badetourismus

Schroffe Karstfelsen ragen aus kristallklarem Wasser: Auf den ersten Blick erinnert der Los Haitises-Nationalpark im Norden der Dominikanischen Republik an die Phang Nga- oder die Halongbucht in Asien. Auf den kleinen Inselchen tummeln sich Pelikane, aber auch Kormorane und Fregattvögel – und wer mit dem Boot zwischen den Inseln kreuzt sieht mit etwas Glück sogar Delfine. Bei einer Exkursion in den Nationalpark Los Haitises nahe der Halbinsel Samana können Badeurlauber zudem Malereien und Skulpturen der Ureinwohner der Karibik entdecken und tief in deren Geschichte eintauchen. Verbinden lässt sich dies mit einem Besuch der palmengesäumten Bacardi-Beach auf der In-Insel Cayo Levantado.

Balkon unter Baumwipfeln: Öko- und Kaffeetourismus in Nordwesten Panamas

Im Boquete Tree Trek Eco Adventure Park im Nordwesten Panamas gleiten wagemutige Besucher auf Seilrutschen über Schluchten und schweben durch die Baumwipfel oder sie schreiten mit zitternden Knien über spektakuläre Hängebrücken, bis sie an einem einzigartigen Baumwipfel-Balkon haltmachen. Etliche Kilometer von dem Naturparadies entfernt findet sich eine der exklusivsten Kaffeeplantagen Panamas. Die Finca Elida hat sich auf eine milde Kaffeesorte spezialisiert hat, die vor allem von Asiaten nachgefragt wird – den Geisha-Kaffee.

Stolz statt Scham:  Dank der Touristen bewahren die Emberas in Panama ihre traditionelle Kultur

Sie leben im Nationalpark, das Jagen und der Ackerbau sind ihnen verboten. Die Embera in den Provinzen Panamá und Colón haben sich dafür entschieden, einige Dörfer für den Tourismus zu öffnen. „Die Besucher helfen uns, unsere Kultur zu bewahren. Früher haben sich junge Leute oft geschämt, Embera zu sein, heute sind viele stolz darauf, die Emberatracht zu tragen“, berichtet Elvin Flaco, ein Einheimischer im Ort Embera Quera, der regelmäßig Besucher empfängt. Diesen werden Kochbananen und Fische serviert, Flecht- und Schnitzarbeiten verkauft, traditionelle Tänze vorgeführt – und  Heilpflanzen gezeigt, die von den Embera seit Jahrhunderten genutzt werden.

Ruhig mal aufs Dach steigen: Panamas koloniale Altstadt

Wenn es Nacht wird in Panama City, dann zieht es viele Menschen nicht nur nach draußen, sondern auch nach oben. Die Rooftop-Bars Lazotea, Casa Casco, Barlovente, Salvaje und Tantalo können von der Höhe her zwar nicht mit Skyscrapern im Geschäftsviertel mithalten, doch dafür tobt hier das Leben. Während abends das Barhopping lockt, empfiehlt sich tagsüber eine Art Kirchenhopping: Die Perle unter den insgesamt sieben Gotteshäusern im Kolonialviertel ist die Kirche San Jose, in der ein mehrere Meter hoher barocker vergoldeter Holzaltar bewundert werden kann. Er wurde vor ungefähr 180 Jahren gefertigt, entweder in Peru oder zumindest von einem peruanischen Schnitzer.

Madagaskar: Sirenenartige Gesänge und Babys am Bauch: Auf den Spuren der Madagaskar-Lemuren.

Früher waren sie bis zu 850 Kilo schwer, heute sind die Lemuren, von denen es in Madagaskar noch immer rund 100 verschiedene Arten gibt, deutlich kleiner. Die größte noch nicht ausgestorbene Lemurenart ist der Indri, ein Feuchtnasenaffe mit schwarz-weißem Fell, der ausgewachsen zwischen acht und zehn Kilogramm schwer werden kann. Im Mitsinjo-Park bei Andasibe hört man die sirenenartigen Gesänge der Indris schon von weitem und man kommt den Tieren zum Greifen nah. Im nahe gelegenen Maromizaha-Naturreservat lassen sich mit einheimischen Führern und etwas Geduld weitere Lemurenarten beobachten – etwa Bambuslemuren und Sifakas, mit etwas Glück sogar mit Baby am Bauch

Bildschönes Mittelalter: Einst von Künstlern entdeckt, präsentiert sich Rothenburg ob der Tauber bis heute pittoresk

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten Maler aus verschiedenen Ländern eine ziemlich ärmliche und noch immer von einer Stadtmauer umgebene fränkische Kleinstadt: Rothenburg ob der Tauber. Die Kunstexpertin Regina Däschner wandelt auf deren Spuren, denn sie hat eine neue Führung gestaltet. Bei dem Rundgang zeigt sie die pittoresken Seiten der Stadt und stellt die Werke bekannter Rothenburg-Maler vor. Dass Rothenburg immer wieder Künstler anzog, bekannte und weniger bekannte, zeigt auch ein Besuch im Garten der Familie Striffler, der sich gleich unterhalb des Burggartens befindet. Zwischen Apfelbäumen, Narzissen und Pfingstrosen findet sich hier ein kleines Malerhäuschen, das von den 50er bis 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an Künstler vermietet wurde.

 

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